Kurzinformation Lukaswerk e.V. (aus ECHO 1/98)

Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber (Jakobus,2,17)

Im Februar 1947 machte es sich eine Gruppe von Männern zur Aufgabe, Menschen eine Heimat zu geben, die durch den Krieg ihr Zuhause und ihre Familien verloren hatten. Auf dem Gelände eines ehemaligen Fremdarbeiterlagers 15 km südlich von Wolfenbüttel bauten sie eine Art Übergangsheim für Heimkehrer, um sie nach und nach in den gesellschaftlichen Prozeß wieder einzugliedern. Diese verdienstvollen Männer, die sich nach dem Ort ihres segensreichen Wirkens als "Heininger Brüder" bezeichneten, nannten ihren Verein dann auch "Heimkehrerdank".

Als mit der Entlassung der letzten deutschen Soldaten aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft (1959) und dem Stop des Flüchtlingsstroms durch die Errichtung der Berliner Mauer (1961) die bisherigen Aufgaben fortfielen, entschloß man sich 1962, aus dem "Heimkehrerhaus" eine Kinderheimat zu machen. Das Kinderheim in Heiningen diente seinem Zweck bis zum 31.01.1977. Viele Kinder fanden hier ein Zuhause, wurden erzogen und auf das Leben in unserer Gesellschaft vorbereitet.

Von Heiningen aus ging auch die Initiative, sich in der ev.-luth. Landeskirche Braunschweig um suchtkranke Menschen zu kümmern. So wurde 1970 die erste Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke in Braunschweig eingerichtet. Es folgten weitere Beratungsstellen in Goslar (1972), Salzgitter-Lebenstedt (1976), Helmstedt (1978) und Wolfenbüttel (1980).

Inzwischen erfüllte das Heininger Kinderheim nicht mehr die Anforderungen, die von pädagogischen Gesichtspunkten an Kinderheime gestellt wurden. Deshalb wurde 1977 in Salzgitter-Bad ein Diakonisches Jugendhilfezentrum errichtet. Es umfaßte ein Kinderheim mit vier Häusern und eine Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Mit der Einweihung des Jugendhilfezentrums wurde die Einrichtung in "Lukaswerk e.V." umbenannt. Der Träger so vieler diakonischer Einrichtungen wurde dauernd mit dem Heimkehrerverband verwechselt, der in Salzgitter dadurch sehr bekannt war, daß er ein großes Lichtkreuz unterhielt, das in den Wintermonaten weit über Salzgitter strahlte. Lukas ist der Verfasser des gleichnamigen Evangeliums und der Apostelgeschichte. Er war sowohl Arzt als auch Evangelist. Mit diesem Namen sollte die Zielrichtung und die Tätigkeit des Werkes sachgemäß umschrieben werden.

1980 übertrug der Verein seine Aufgaben und nahezu sein gesamtes Vermögen an die von ihm ins Leben gerufene Stiftung Lukas-Werk. Die Stiftung erweiterte ihre Behandlungseinrichtungen für Suchtkranke 1984 um eine Fachklinik in Salzgitter-Ringelheim und eine Suchtberatungsstelle in Northeim (1993). 1985 zog sich die Stiftung aus der Kinder- und Jugendhilfe zurück und engagierte sich statt dessen in der Altenpflege. Als sich das Pflegeheim der Stiftung in Salzgitter-Bad nicht mehr kostendeckend betreiben ließ, verschuldete die Stiftung bis hin zum Konkurs im Jahre 1997.

Der Verein "Lukaswerk e.V." sieht auch heute noch seine Aufgabe darin, suchtkranken Menschen im Sinne christlicher Diakonie zu helfen.
Der Verein

  1. hat sich mit einem großen Teil seines Vereinsvermögens an der "Lukas-Werk Suchthilfe gGmbH" beteiligt, die seit 1997 die Fachklinik "Erlengrund" und die Suchtberatungsstellen in Braunschweig, Goslar, Wolfenbüttel, Salzgitter-Lebenstedt, Helmstedt und Northeim betreibt.

  2. unterstützt die Selbsthilfegruppen (Freundeskreise), die mit den Behandlungseinrichtungen der Suchthilfe gGmbH zusammenarbeiten
  3. hält es für notwendig, die Öffentlichkeit immer wieder über den Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten von Suchterkrankungen zu informieren. Zu diesem Zweck veranstaltet er alljährlich ein "sozialkritisches Forum", auf dem ein namhafter Referent nach seinem Vortrag mit seinem Publikum diskutiert.
Der Verein "Lukaswerk e.V." ist Mitglied im Diakonischen Werk der Ev.-luth. Landeskirche Braunschweig.
 

Spenden:

Das Finanzamt Wolfenbüttel hat den Verein als gemeinnützig und besonders förderungswürdigen Zwecken dienend anerkannt. Beiträge und Spenden können daher nach § 10 b EStG bei der Einkommensteuer als Sonderausgaben anerkannt werden.
 

Anmerkung: Der Verein Lukaswerk e.V. hat 2003 seine Beteiligung an der Lukas-Werk Suchthilfe gGmbH an eine Tochterfirma des Diakonischen Werks Braunschweig übertragen und war bis Ende 2011 ausschließlich als Förderverein für die Einrichtungen der Lukas-Werk Suchthilfe gGmbH tätig. Am 10.01.2012 beschloss die Mitgliederversammlung die Auflösung des Vereins.

10.01.2012http://www.suchtkrankenhilfe.net/luw-info.htm
http://home.arcor.de/hbkost/sucht/luw-info.htm